• Frage: Kann die KI eine Medizin erstellen, die Menschen von Krankheiten befreien bzw. Brüche schneller verheilen lassen kann?

    Frage gestellt fear25app am 27 Feb 2024.
    • Foto: Annegret Janzso

      Annegret Janzso Beantwortet am 27 Feb 2024:


      Das ist eine sehr schöne Idee. KI kann in der Medizin helfen, beispielsweise dabei, Zusammensetzungen für Medikamente zu finden, die besser funktionieren als bisherige. Dass dabei mal etwas gefunden wird, was dafür sorgt, dass Knochen nach einem Bruch besser heilen können, ist möglich. Ganz von Krankheiten befreit werden wir aber vermutlich nicht, da auch Krankheiten sich weiterentwickeln, wofür man dann wieder neue Medikamente braucht, und so weiter.

    • Foto: Diana Schneider

      Diana Schneider Beantwortet am 27 Feb 2024:


      Hm. Gute Frage.
      KI kann in vielen Bereichen in der Medizin eingesetzt werden, bspw. in der Diagnostik, beim Erstellen von Therapievorschlägen, in der Behandlung und Rehabilitation. Oder eben auch in der Entwicklung von Medikamenten. Das schon.
      Die Idee, dass wir jedoch nur eine „Wunderpille“ brauchen und dann werden wir nie mehr krank oder die KI könnte bei der Heilung des Körpers nicht nur unterstützen, sondern quasi selbst tätig werden, geht jedoch von einem sehr einfachen Ursache-Wirkungs-Modell aus. Das geht leider nicht. Dafür sind Krankheiten zu kompliziert und selten nur aufgrund einer Ursache entstanden.

    • Foto: Elisabeth Pachl

      Elisabeth Pachl Beantwortet am 28 Feb 2024:


      Das ist eine tolle Idee, aber leider ist KI nicht das magische Wundermittel für das manche es halten.
      KI ist super flexibel und kann in vielen Bereichen des Gesundheitswesen eingesetzt werden, wie eben der Erstellung von indidviualisierten Behandlungsplänen bei denen vorher mit KI ermitttelt wird wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist dass ein Patient auf ein bestimmtes Medikament ansprechen wird (das heißt dass die Heilung vielleicht bisschen schneller geht weil man schneller das passende Medikament für einen Patienten findet). Genauso kann die KI in der Diagnostik helfen und z.B. aus weniger invasiven Tests bereits Krankheiten diagnostizieren, sodass der Patient z.B. weniger Tests über sich ergehen lassen muss und vielleicht weniger Zeit bei Ärtzen oder im Krankenhaus verbringen muss.

    • Foto: Karsten Weber

      Karsten Weber Beantwortet am 28 Feb 2024:


      Im Moment werden KI-Systeme in der Medizin vor allem zur Erkennung von Krankheiten, also für die Diagnose, benutzt — nicht zur Entwicklung von Medikamenten. Aber es soll ein KI-System geben, dass bei der Synthese von neuen chemischen Verbindungen dadurch hilft, dass es vorhersagt, welche Wirkungen diese Verbindung auf den Menschen möglicherweise hat. Das könnte man für die Medikamentenentwicklung mit nutzen.

    • Foto: Christian Wolff

      Christian Wolff Beantwortet am 28 Feb 2024:


      KI Systeme sind in der Medizin schon an vielen Stellen gute Hilfsmittel geworden, um Muster zu erkennen oder anhand von Patientendaten „Vorhersagen“ zu machen z.B. wie hoch die Dosis eines Narkosemittels sein sollte, um optimale Wirkung zu erzielen. Gerade bei Aufgaben, in denen es darum geht, bestimmte Dinge in unübersichtlichen Daten zu finden, sind Ärzte sehr froh darüber, da es ihnen viel Zeit spart und etwas mehr Sicherheit bietet. Ein bekanntes Einsatzgebiet ist hier das Erkennen von Krebszellen auf Bildern.

      Es ist aber ganz wichtig zu unterscheiden, dass eine solche KI vielleicht Krebszellen erkennt oder Dosierungen von Medikamenten schätzen kann, aber auf keinen Fall wirklich versteht, was Krebs ist oder warum ein Medikament wirkt. Man kann die KI auch im Nachgang nicht fragen, warum genau sie eine Zelle für Krebs hält. Sie kann nur das umsetzen, worauf sie trainiert wurde. Insofern gleicht KI eher einem Spürhund, den die Polizei am Flughafen einsetzt, um illegale Drogen zu finden. Der Hund macht seine Sache super und schneller als die Menschen es je könnten, aber er kann dir trotzdem nicht die chemische Wirkung von Kokain erklären.

      Um sie zu trainieren, müssen die Menschen dahinter zum einen wirklich sicher sein, dass das Training auch genau das beibringt, was man beibringen möchte und zum anderen selbst verstanden oder zumindest grob die Zusammenhänge erforscht haben, was man der KI beibringt.
      Sonst kommt einfach irgendwas aus und niemand kann es so wirklich überprüfen. Das wäre jetzt bei einer KI, die Comics malt oder dir Einkäufe vorschlägt, nicht weiter schlimm; wir können darüber lachen, wenn Donald Duck plötzlich mal zwei Köpfe und drei Augen hat – aber hier geht es um Medizin, um Menschenleben und da müssen wir sicher sein.

      In meiner Arbeit versuchen wir tatsächlich, KI für bessere Knochenheilung von Beinbrüchen einzusetzen. Dafür müssen wir aber erst einmal herausfinden, was dabei alles eine Rolle spielt. Wir wissen z.B., dass Gewicht, Alter, biologisches Geschlecht, wie oft die Patienten raus gehen, ob sie rauchen etc. alles Auswirkungen hat. Aber wir wissen nicht, wie genau, also wir können nicht einfach eine Formel aufstellen wie im Physikunterricht. Hier kann die KI ansetzen und dieses Muster finden.

    • Foto: Knut Linke

      Knut Linke Beantwortet am 2 Mrz 2024:


      KI revolutioniert die Medizin durch Optimierung von Medikamentenentwicklung, Diagnosestellung und individualisierten Behandlungsplänen. Ihre Fähigkeit, Muster zu erkennen und Vorhersagen zu treffen, beschleunigt die Heilungsprozesse und verbessert die Diagnostik.

      Allerdings ist KI kein Allheilmittel; die Komplexität von Krankheiten begrenzt ihre Anwendung. Eine sorgfältige Überwachung und Validierung der KI-Systeme ist essenziell, um Fehldiagnosen oder falsche Behandlungsempfehlungen zu vermeiden.

      Die Zusammenarbeit zwischen Medizinern, Forschern und Entwicklern ist entscheidend, um KI effektiv und sicher im Gesundheitswesen zu integrieren. Es kommt also auch hier immer noch auf den Mensch an.

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